Herford – Der christliche Glaube kann helfen, auch mit einer schweren Krankheit zuversichtlich zu leben. Diese Überzeugung wurde beim Frühjahrtreffen des Christlichen MS-Netzwerkes weitergeben, zu dem sich am 21. April 50 MS-Kranke mit ihren Angehörigen aus ganz Deutschland im ostwestfälischen Herford trafen. Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die selbst an MS erkrankte Baptistenpastorin Andrea Schneider (Oldenburg) ging der Frage nach, was eine Krankheit mit der Seele macht und welche Position die Bibel dazu vertritt. Wie sie sagte, sieht die Bibel Körper und Seele als eine Einheit. Wenn in den Psalmen aufgefordert werde „Lobe den Herrn, meine Seele“, dann sei damit immer der ganze Körper gemeint. „Dieser Dank an Gott und dieses tiefe Lob tun dann auch Körper und Seele gut!“, so die Pastorin. Das Vertrauen auf Gott stärke den Kranken, gebe ihm neue Kraft und lasse ihn innerlich heil werden. Wer zuversichtlich lebe, könne dadurch sogar seine Widerstandskraft stärken, sagte sie unter Hinweis auf Forschungsergebnisse aus der Psychologie. Diese Widerstandskraft helfe, trotz unerfüllter Wünsche und offener Fragen sowie trotz mancher Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit hoffnungsvoll zu leben und dabei Friede und Freude auszustrahlen. Gott helfe dabei, im Sturm des Lebens zu wachsen.

Die Aussagen von Andrea Schneider unterstrich die Psychologin Anna Yeginer (Oldenburg), die selbst ebenfalls an einer schweren chronischen Erkrankung leidet. Sie bekannte, dass sie immer wieder neu Kraft aus ihrem Glauben schöpfe.

Auf dem Treffen wurde ein Flyer über das Christliche MS-Netzwerk vorstellt. Wie die Leiterin der Arbeit, die ehemalige Oberärztin Andrea Wiedner (Herford) sagte, habe man den Handzettel erstmals beim Christlichen Gesundheitskongress Ende März in Kassel eingesetzt und so viele neue Kontakte knüpfen können. Zum Netzwerk gehören rund 300 MS-Kranke und ihre Angehörigen. Das Herbsttreffen findet am 13.  Oktober 2012 in Auerbach/Vogtland statt.

Ein Artikel von Klaus Rösler