Die Delegierten der Bundesratstagung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) haben in Kassel Vertreter in wichtige überregionale Gremien der Freikirche gewählt. Erstmals wurden sechs Mitglieder für das neue Kirchengericht des Bundes berufen. Außerdem wählten die Delegierten fünf Finanzsachverständige als Vertreter des Bundesrats.

Die bevorstehende Konstituierung des Kirchengerichts gehört zu den Maßnahmen, mit denen der BEFG sein umfassendes neues Kirchenrecht umsetzt. 2012 war nach mehrjährigen Beratungen die letzte von drei Ordnungen beschlossen worden, die das Selbstbestimmungsrecht von Gemeinden und Werken im Bund, das Dienstrecht und die Gerichtsbarkeit regeln. Als Mitglieder des neuen Kirchengerichts wählten die Delegierten in Kassel Dr. Anne-Kathrin Bauer (31, Rechtsanwältin, Frankfurt), Diethard Dahm (68, Richter im Ruhestand, Berlin), Menno ter Haseborg (65, Pastor im Ruhestand und Mediator, Itzehoe), Lisa Hochhaus (28, Juristin, Elstal bei Berlin), Gerhard Jahn (49, Richter, Erfurt) und Miriam Schaufelberger (44, Richterin, Schwalbach am Taunus). Mit seinen zwei Kammern wird das neue Kirchengericht ab sofort als unabhängige Instanz Entscheidungen treffen, wenn es innerhalb des Bundes zu Unstimmigkeit bei Fragen des Dienst- oder Verwaltungsrechts kommt.

Als Finanzsachverständige neu gewählt wurde Joachim Noß (53, Geschäftsführer des Pilgerheims Weltersbach). Bestätigt wurden Gerald Klatt (46, Bankkaufmann, Neverin), Jan Schönknecht (38, Rechtsanwalt, Osnabrück), Günter Kassühlke (54, Leiter mehrerer Altenhilfeeinrichtungen, Itzstedt) und Torsten Sandersfeld (47, Diplom-Kaufmann, Falkensee). Schönknecht bleibt weiterhin Sprecher der Finanzsachverständigen, die als Vertreter des Bundesrats zwischen den jährlichen Tagungen wichtige finanzielle Entscheidungen treffen. Außerdem beraten und begleiten die Finanzsachverständigen die Bundesgeschäftsführung und den Finanzausschuss des Präsidiums.

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber