Wenn Favela-Kinder begeistert von der Vorschule erzählen

Missionsreise in MASA-Kinderheime nach Südamerika

Tiefe Einblick in die Arbeit der Mission EBM International bekamen die neun Teilnehmer einer dreiwöchigen Studienreise zu Projekten des Arbeitszweiges MASA (Missionarische Aktion in Südamerika) in Brasilien und Argentinien. Die Leitung hatten der frühere Brasilienmissionar Pastor i.R. Arno Kawohl (Gießen) und die Missionsbeauftragte der Baptistengemeinde in Paderborn, Birgit Hübner.
Schockiert zeigten sich die Gäste aus Deutschland über den Gegensatz von Arm und Reich, der ihnen an vielen Orten begegnete. Betroffenheit löste bei ihnen die Information aus dem Kinderheim Cotia bei Sao Paulo aus, nach dem neue Gesetze erlassen wurden. Sie sorgen dafür, dass Kinder nach spätestens zwei Jahren das Heim verlassen und in ihre Familien zurückkehren oder adoptiert werden müssen. Für viele Kinder sei diese Regelung eine „Katastrophe“, hieß es. Im Sozialzentrum Diadema erfuhren die Besucher, dass die Kinder dort von vielen Freiwilligen aus den Gemeinden betreut werden. Missionarischen Erfolg hat ein Bildungsprojekt im Kinderheim Ijui.
Kinder im Vorschulalter aus den Armenvierteln der Nachbarschaft werden so gut gefördert, dass sie in der Schule gut mitkommen. Die Kinder erzählten zu Hause in den Favelas so begeistert von dem Programm, dass schließlich sogar ihre Eltern die Gottesdienste besuchten. Im Kinderheim Alem erfuhren die Besucher, dass zur Eigenversorgung Gemüse und Obst angebaut werden und ein Hühnerhof Eier liefert. Außerdem gebe es eine Backstube, deren Produkte verkauft werden. Durch diese Angebote lernten die Kinder auch zahlreiche praktische Fertigkeiten. Im touristischen Rahmenprogramm ging es um die Schönheit der Schöpfung Gottes, etwa bei den Iguacu-Wasserfällen, dem Regenwald und fast leeren Atlantik-Stränden. Das Fazit der Reisegruppe:
„Wir haben viele Gebetsanliegen aus Südamerika mitgebracht.“



Ein Artikel von Marianne Rosenke/Klaus Rösler