Jung und Alt bauen Traumgemeinden aus Kreativmaterial

Wir bauen Traumgemeinden

Jung und Alt beim Seminar „Auf Augenhöhe“

"Auf Augenhöhe“ heißt das neue Seminarangebot, das das GemeindeSeniorenwerk gemeinsam mit dem Gemeindejugendwerk (GJW) verantwortet.  
Jung und Alt haben hier die Möglichkeit, einander zu begegnen: Gemeinsames Lernen, Brücken bauen zwischen den Generationen und Zukunftsträume für die gemeinsame Gemeinde entwickeln – das steht auf dem Programm. Am 30.Juni 2012 hat das Seminar in Sosa stattgefunden. Einen persönlichen Erfahrungsbericht von Michael Naar, Seminarteilnehmer und Pastor in Sosa, lesen Sie hier:

 „Die Alten von heute sitzen doch den ganzen Tag nur rum!“ - „Die Jugend von heute gammelt doch nur rum!“ Es ist die Doppelkarte zum Thema „Vorurteile“, mit der Irmgard Neese und Jutta Teubert eine Runde von knapp 20 Personen aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Sosa/Erzgebirge zum Gespräch „Auf Augenhöhe“ einladen. Dabei hat sich eher die Generation „50+“ zu diesem besonderen Seminartag einladen lassen. Die Jüngeren sind ziemlich schwach vertreten. Ob wir heute auch Antworten auf die Frage finden, warum das bei uns sehr oft so ist?

Die beiden Referentinnen des Gemeindeseniorenwerkes verstehen es, die Teilnehmenden zum Gespräch anzuregen. Sie vermitteln selbst trockenen Stoff wie Statistik und Demographie auf anschauliche Weise. Spätestens als die Altersstruktur der eigenen Gemeinde mit entsprechenden Fotos auf dem Boden ausgelegt wird, gibt es einen „Aha-Effekt“: Die Jugend (14 bis 19 Jahre) gibt es in der Gemeinde gar nicht. Die Jungen Erwachsenen sind schon eher vertreten. Sie sind zahlreicher als die 40- bis 55-Jährigen – die in der Regel in der Gemeinde die Verantwortungsträger sind. Wir bauen Traumgemeinden aus Kreativmaterial und entdecken dabei, was wir inhaltlich auf keinen Fall aufgeben wollen. Ein verborgenes Herzensanliegen, das alle teilen, zeigt sich dagegen nicht.

Nach der Mittagspause lernen wir, was es heißt, einen Standpunkt zu haben und wie wir untereinander Brücken bauen können. Fast nebenbei sind wir dann bei „unserem“ Thema gelandet: Wie klappt es besser zwischen Jung und Alt? Was hat es mit den gegenseitigen Erwartungen auf sich und weshalb werden die so oft enttäuscht? Was sonst nur verstohlen oder im vertrauten Kreis unter Gleichgesinnten geäußert wird, kann an diesem Nachmittag offen ausgesprochen werden. Die Umsetzung der neu gewonnenen Erkenntnisse im Gemeindeleben bleibt die Aufgabe unserer Gemeinde vor Ort. Dass aber ein Gesprächsanfang gemacht werden konnte, dafür danken wir der tatkräftigen, liebevollen und professionellen Begleitung durch Irmgard Neese und Jutta Teubert.

Michael Naar, Eibenstock/Sosa

Ein Artikel von Michael Naar