Bundesrat beleuchtet gesellschaftliche Verantwortung der Christen
Kirchenparlament vom 25. bis 28. Mai erstmals hybrid, Ehrengast Alan Donaldson
Die Bundesratstagung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) findet vom 25. bis 28. Mai erstmals in hybrider Form statt. 530 Delegierte und Gäste werden vor Ort in Kassel dabei sein, 200 Personen online. Als Ehrengast wird der Schotte Alan Donaldson, Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation, das Programm mitgestalten. Auf der Tagesordnung stehen gesellschaftliche Themen wie Klimagerechtigkeit und Kinderrechte. Den inhaltlichen Rahmen der Tagung sowie eines sich anschließenden Online-Bundesgottesdienstes bildet das Jahresthema „Dich schickt der Himmel“.
BEFG-Präsident Michael Noss blickt „gespannt auf eine neue Form von Bundesgemeinschaft“ bei der hybriden Konferenz: „Während wir gemeinsam wichtige Zukunftsthemen unserer Freikirche beraten, können sich gleichermaßen Delegierte in der Halle und Abgeordnete an ihren Laptops zu Hause engagiert mit Redebeiträgen und an den Abstimmungen beteiligen.“ Die positiven Erfahrungen mit dem ersten Online-Bundesrat im November 2021 machten hier Mut: „Die digitalen Medien erleichtern die Teilnahme, und gleichzeitig ist für alle, die das wollen, wieder die Gemeinschaft einer Präsenz-Konferenz möglich.“
Im Kern stehe bei der Konferenz der Auftrag der Christinnen und Christen in dieser Welt, so Michael Noss. „Das Motto ‚Dich schickt der Himmel‘ ist für uns Ansporn und Aufforderung, anderen Menschen etwas von der großen Hoffnung weiterzugeben, die wir aus unserem Glauben ziehen.“ So wird es beim Konferenzabend am 26. Mai um die Frage gehen, was es „für unsere Gesellschaft, für unser Land bedeutet, Gesandte des Himmels zu sein – auch im Hinblick auf die Begegnung von Geflüchteten und Einheimischen“, wie in der Ausschreibung zu lesen ist. Und der Konferenzabend am 27. Mai begibt sich unter der Überschrift „Vitale Gemeinde entwickeln“ auf eine „abwechslungsreiche Spurensuche, wie aus Zerbrochenem atemberaubend Neues entstehen kann, wie mutige Schritte die Perspektive einer Gemeinde beflügeln und wie unverhoffter Besuch deren Pulsschlag erhöht“.
„Besondere Kraft entfaltet sich oft dann, wenn sich Christinnen und Christen aus verschiedenen Ländern gemeinsam von Jesus Christus senden lassen“, ist Christoph Stiba überzeugt. Ein „eindrückliches Beispiel“ hierfür ist für den BEFG-Generalsekretär die Zusammenarbeit verschiedener Bünde der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) bei der Hilfe für die Betroffenen des Ukraine-Kriegs. „Ich freue mich sehr darüber, dass EBF-Generalsekretär Alan Donaldson unser Gast ist und im Himmelfahrtsgottesdienst darüber predigen wird, wie die Himmelfahrt als einer der Schlüsselmomente der Bibel nicht zuletzt auch unser Verständnis der Sendung Gottes prägt.“ Der Situation in der Ukraine und der Frage nach einer Friedensethik im Angesicht des Krieges ist am Donnerstagnachmittag eine Stunde im Bundesrat gewidmet.
„Zum Sendungsauftrag gehört auch ein verantwortungsvoller Umgang mit drängenden gesellschaftlichen Fragen“, so Christoph Stiba. „Deshalb werden wir uns im Plenum des Bundesrats am Freitag anderthalb Stunden mit der Frage befassen, wie wir als Freikirche nachhaltig handeln und einen Beitrag zur Klimagerechtigkeit leisten können.“ Zudem werde der Bundesrat über einen Antrag des Gemeindejugendwerks (GJW) beraten und abstimmen, der das Ziel hat, dass sich der BEFG für die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz ausspricht und einsetzt.
„Dich schickt der Himmel“ steht auch als Überschrift über dem dezentralen Eröffnungsabend am 25. Mai, über mehreren Bibelarbeiten am Donnerstag- und Freitagmorgen sowie über dem Bundesgottesdienst am 29. Mai ab 10 Uhr. Predigen wird Dr. Maximilian Zimmermann, der ab 1. September 2022 Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Hochschule Elstal des BEFG wird. Dort studieren Fiona Waddell und Sebastian Rußkamp, die den Gottesdienst moderieren. Jan Primke und Band werden den Vormittag wie auch die ganze Bundesratstagung musikalisch gestalten.
Ein Artikel von Dr. Michael Gruber