Katastrophenhilfe für Japan

Planungen auf der BWA-Ratstagung in Kuala Lumpur

„Bitte vergesst uns nicht.“ Mit diesem Wunsch einer Frau, die in der japanischen Erdbebenregion alles verloren hat, schloss Pastorin Hanae Igata ihren Bericht vor dem Rat des Baptistischen Weltbundes (BWA), der Anfang Juli in Kuala Lumpur (Malaysia) tagte. Generalsekretärin Regina Claas und Präsidiumsmitglied Frank Fornaçon nahmen für den BEFG an der Tagung teil. Hanae Igata ist Pastorin der Nankodai Christ Church und Mitglied der Bundesleitung der Japan Baptist Convention, einem der drei japanischen Baptistenbünde. Ihre Gemeinde liegt nicht weit von den zerstörten Gebieten entfernt und sie ist, wie alle japanischen Gemeinden, in der Hilfe für die Opfer engagiert.

Neben den Zerstörungen durch Erdbeben und Tsunami und der unsichtbaren Gefahr der radioaktiven Verstrahlung ist die tiefe Verunsicherung der Menschen eines der Hauptprobleme.  Ihnen Halt zu geben, ist eine der besonderen Chancen baptistischer Gemeinden. „Drei Tage nach dem Erdbeben hörte ich auf, nach dem Warum zu fragen. Stattdessen entschied ich mich, auf Immanuel zu vertrauen, den ‚Gott mit uns‘ auch dieser schrecklichen Lage,“ berichtete die Pastorin.

In Kuala Lumpur wurde eine enge, durch die Asian Baptist Aid koordinierte Zusammenarbeit mehrerer baptistischer Organisationen beschlossen, zu denen auch der BEFG gehört. Dabei soll der Schwerpunkt auf der Stärkung der japanischen Gemeinden liegen, die teilweise über jedes Maß belastet sind. Deren Arbeit wird dauerhaft auf die Integration zehntausender Evakuierter und auf Wiederaufbauhilfe ausgerichtet sein.

Großes Interesse zeigten die Japaner an der Neuausrichtung der Energieversorgung in Deutschland. „Wir würden gerne mit Euch gemeinsam nachdenken, wie wir unserer christlichen Verantwortung für die Schöpfung gerecht werden können,“ meinte Dr. Dr. Hamano Michio, der Leiter des Studien- und Ausbildungszentrums für Mission der Japan Baptist Convention. Während der Gespräche in Kuala Lumpur wurde deutlich, dass die japanischen Baptisten sehr dankbar sind für die Hilfszusagen aus aller Welt und besonders aus Deutschland. Bisher gingen beim BEFG über 200.000 Euro an Spendengeldern für die Katastrophenhilfe in Japan ein.

Ein Artikel von Frank Fornaçon